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Wie wollen wir zusammenarbeiten?

Wenn zu zwei Leuten jemand Drittes hinzukommt, reicht oft ein “komm erstmal an, siehst du dann schon”, um das mit dem Onboarding und der Zusammenarbeit zu klären, vorausgesetzt man erlaubt alle Rückfragen.


Zwischen drei Personen gibt es insgesamt drei mögliche Verbindungen: Person 1 spricht mit Person 2, Person 2 mit Person 3 und Person 3 mit Person 1. Information und informelle Regeln der Zusammenarbeit bewegen sich schnell durch das gesamte Netzwerk und was passiert, wird meistens von allen gesehen.


Kommt nur eine weitere Person hinzu, entstehen schon sechs mögliche Verbindungen.


Derzeit sind wir ein Team von 6 Leuten, die nah zusammenarbeiten und wir haben ganze 15 Verbindungen zwischen uns. Auf “ich habe das mal so gesagt, wird schon zu allen durchkommen” ist an diesem Punkt nur noch wenig Verlass: Man muss mindestens zusammen zu Mittag essen, um alle zu erreichen.


Außerdem: Home Office.


Zeit für Formalitäten


Auch wenn das Definieren von Prozessen etwas Unromantisches hat: Der Wert liegt im Gespräch darüber, weil all das, was den Einzelnen wichtig ist, auf den Tisch kommen kann und in eine Form gegossen wird.


Regeln gibt es überall, aber wenn man sie explizit macht und zur Diskussion stellt, hat man darauf Einfluss und kommt dem Moment zuvor, in dem sie sich selbst ergeben und einschleifen.


Wir können das zusammenführen, was alle von uns an den unterschiedlichsten Orten erlebt und gesehen haben. Wenn wir schon aus verschiedenen Kontexten und Branchen kommen, sollten wir die Gelegenheit nutzen, etwas voneinander zu lernen: Vielleicht wurde ein Problem, das für eine Person neu ist, von einer anderen schon vor Jahren gelöst – Ideen sind wiederverwendbar.



Derzeit treffen wir uns alle zwei Wochen für zwei Stunden, um offen darüber zu sprechen, was gerade anliegt und wie man das für alle klären könnte. Alte Coaching-Reflexe sagen zwar, dass wir nicht darüber reden sollen, was wir vermeiden wollen, aber auch darum geht es. Wir haben einen Ort für persönliche, organisatorische und technische Bedürfnisse und versuchen, darum Regeln zu stricken, die von allen geteilt werden.


Was am Ende wichtig ist, ist jedoch nicht das Festlegen, sondern das Ausformulieren. Zum Glück haben wir Katharina im Team, die Dinge so sagen kann kann, dass fürs Erste alle Fragen beantwortet sind (sogar wenn sie nicht sauer ist).


Beispiele für Regeln, die wir aufgestellt haben

  • Irgendwie arbeiten wir alle schon immer mit dem Internet und sind ständig “drin”, allerdings haben wir uns für eine Einschränkung der Kommunikationskanäle entschieden und ermöglichen so viel Pull wie möglich, um Notfälle gezielt pushen zu können.

  • Wir sprechen zu Beginn jeder Woche über unsere offenen Themen und schreiben pro Tag eine kurze Nachricht zum Thema “das mache ich heute, ihr findet mich dort und erreicht mich zu folgenden Uhrzeiten


Warum rechnet sich das?


Wir sammeln Ideen, stimmen darüber ab, erfragen Bedürfnisse und Wünsche danach, etwas sein zu lassen, entwerfen Regeln, beschließen sie auf Widerruf und sprechen erneut darüber, wenn sie ein Update brauchen oder nicht mehr nötig sind.


Ganz nüchtern betrachtet: Wenn wir damit alle zwei Wochen etwas finden, das pro Person und Woche mehr als eine Stunde spart, sind wir im Plus.


Der eigentliche Vorteil liegt allerdings in der gesparten geistigen Arbeit: Einmal geklärte und dokumentierte Dinge müssen nicht bei jeder Gelegenheit neu erfunden oder ausgehandelt werden.


Und die freigewordene Aufmerksamkeit, die durch klare Absprachen entsteht, ist nur schwer zu quantifizieren.




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