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Green Office

Auf den meisten Bürokühlschränken steht so etwas wie Bosch, es könnte aber genauso gut Narnia sein.



Wir treten nach außen unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit auf und wollen auch beim Blick hinter die Kulissen aufrichtig sein. Trotzdem vergammelt uns manchmal der Salat. Zwar betreiben wir keine Raffinerie und fliegen nicht für ein Meeting zum Kunden, trotzdem wollen wir uns darüber hinaus Mühe geben. Deswegen versuchen wir zu verstehen, was wir tun und wo wir Einfluss haben, das Ganze etwas grüner zu gestalten.


Dieser Post entsteht gleichzeitig mit einem Seminar zum Thema Green Office und gibt wieder, was uns in der Vorbereitung begegnet ist.


Was machen wir eigentlich?

Wenn wir nachhaltiger handeln wollen, müssen wir uns zunächst einen Überblick über das verschaffen, was wir überhaupt tun.


Unterm Strich haben wir übersichtliche Bürojobs. Wir sind deswegen von Themen wie Lieferketten, Fracht, Rohstoffen etc. ausgenommen – zumindest in Teilen. Eigentlich sieht unsere Arbeit so aus:

  • Wir sprechen (persönlich, per Telefon und übers Internet)

  • Wir schreiben Mails und speichern Dateien

  • Wir sitzen an unserem Standort oder zuhause

  • Manchmal sind wir bei Kunden vor Ort

  • Wir fahren Bahn, Fahrrad, Auto, darunter zwei alte Diesel

  • Wir bestellen Essen und wir kochen

  • Wir trinken Kaffee

  • Wir haben Computer und Telefone

  • Wir verbrauchen Post-its und drucken ab und zu etwas aus

  • Wir müssen heizen und lüften

Wo können wir da ansetzen?

Im Prinzip überall.


Was kaufen wir? Was essen wir? Kompensieren wir unvermeidbare Emissionen? Wie lange hält unsere Elektronik? Was heizen Sie, wenn ich fragen darf?


Die Themen so kleinteilig aufgestellt zu haben ermöglicht es, konkrete Punkte zu finden, an denen sich etwas verbessern lässt. Und sie erlaubt es, nicht alles auf einmal lösen zu müssen, sondern eine Auswahl zu treffen.


Deswegen war unser erster Wurf nach Recyclingpapier und Ökostrom der Kühlschrank: Bewusst nur so viel einkaufen, wie wir essen können, Reste mit einem Datum beschriften, regelmäßig aussortieren, was doch nicht mehr zu retten war und öfter selbst kochen anstatt zu bestellen, um nicht mit einer Mahlzeit auch einen Mülleimer voll Verpackungen zu haben.


Wo können wir nicht ansetzen?

Unseren Stromanbieter können wir wechseln, unsere Fassade dämmen (als Mieter in einem alten Gebäude) allerdings nicht. Und es lässt sich nicht jeder Cloud-Anbieter vermeiden, der nicht grün hostet. Wir können auf unsere Hardware aufpassen, aber wenn sie hoffnungslos veraltet ist, muss sie ersetzt werden und wenn der ÖPNV die rechtzeitige Ankunft nicht garantieren kann, muss das Auto herhalten.


Aber: Seinen eigenen Beitrag kann man jederzeit leisten, denn „der Teil von jemand anderem ist größer“ ist keine Ausrede. Nach dieser Logik müssten wir uns mit 8 Milliarden anderen absprechen und herausfinden, wer zuerst dran ist.


Viele kleine Themen, viel Arbeit

Es sollte nicht zu Resignation führen, wenn die großen Themen nicht unmittelbar lösbar sind. Wenn wir reflexartig große und kleine Probleme gegeneinander aufwiegen und die kleinen mit den Worten “aber Problem X ist viel größer” gar nicht erst angehen, übersehen wir eines: Den Fokus auf das, was wir wirklich beeinflussen können. So bundesjugendspielig „jeder Beitrag zählt“ auch klingt – es zählt wirklich jeder Beitrag (weil es am Ende einfach um Zahlen geht).


Die eigenen Grenzen zu erkennen und zu benennen bringt eine Menge Möglichkeiten mit sich: Gezielte Weiterbildung für mehr Handlungsoptionen, Vernetzung mit anderen, die dieselben Probleme haben oder gar schon einen Schritt weiter sind, sich zusammentun um eine stärkere Stimme zu haben oder einfach mal an jemanden spenden, der oder die es besser kann als wir selbst.


Warum nicht das sofort machen, was sofort möglich ist?



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